Obwohl die Läutewerke eine deutsche Erfindung waren, gab es diese Signalmittel auch in den angrenzenden Ländern wie Österreich (dort „Glockensignale“ genannt), der Schweiz („Abläuteglocken“), Frankreich („sonneries allemandes“), den Niederlanden („slagwerken“), Belgien („sonneries de route“) und Dänemark („klokkevaerker“). Über 120 Jahre informierten sie in Deutschland an den beschrankten Bahnübergängen aller Hauptbahnen und einiger Nebenbahnen mit einem akustischen Signal, dem Läutesignal, die Bahn- und Schrankenwärter von einer bevorstehenden Zugfahrt und besonderen Vorkommnissen.

Die Autoren begründen mit einem Blick auf das frühe deutsche Signalwesen die Notwendigkeit, bei den Eisenbahnen „den aufmerksam machenden Ton“ einführen zu müssen, und zeigen die historische Entwicklung dieses akustischen Signalmittels.

Mit über 600 Abbildungen gestattet ein seltenes zeitgenössisches Bildmaterial einen Überblick über alle Ausführungsformen. Fast alle jemals vorhanden gewesenen Triebwerke, die über ein Hammerwerk die Glocken ertönen ließen, werden in Wort und Bild im Detail ebenso ausführlich vorgestellt wie die verschiedenen optischen Anzeigen, die Hilfssignalgeber, die Abläute-Automaten oder die elektrisch-optischen Signale. Ganz besonders wertvoll dürften die Ausführungen und Anleitungen zur Montage eines Läutewerks sowie zur Instandhaltung, Pflege und Wartung von Läutewerken verschiedener Bauformen sein. Zahlreiche Maßskizzen liefern wertvolle Informationen. Damit empfiehlt sich dieses Buch auch als praxisnahes Nachschlagewerk für alle Interessenten.