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In diesem Buch wird die kleinste Staatsbahn, die kleinste Länderbahn und die kleinste Reichsbahndirektion Deutschlands vorgestellt. Der Direktionsbezirk war immer identisch mit dem Land Oldenburg und dem Streckennetz der Großherzoglichen Oldenburgischen Eisenbahn (G.O.E. - im Volksmund "Ganz ohne Eile"). Von 1867 bis 1934 residierte in Oldenburg (Oldb) am Pferdemarkt eine Eisenbahndirektion. Sie war für einen überschaubaren Landstrich mit Strecken, Stationen, Lokomotiven und Wagen sowie für die Großfamilie der oldenburgischen Eisenbahner zuständig. Von Oldenburg (Oldb) ging alles aus, nach Oldenburg (Oldb) zog es alle hin.
Am Anfang standen die Hauptbahnen nach Bremen, Wilhelmshaven, Leer (Ostfriesl) und Osnabrück. Ganz ohne Eile folgten die Nebenbahnen durch Marsch und Geest, über Moore, Kanäle und Heidelandschaft. Ob Tidebahn oder Gummibahn, Moor-Express oder Pingel-Anton - viele dieser Strecken waren hochwillkommen und sind leider schon Geschichte. Diese Geschichte wach zu halten und mit Zeitzeugen zu belegen, das ist das Anliegen dieses Buches.
Es wird der Bogen von der Anfangszeit der oldenburgischen Eisenbahnen bis in die Neuzeit gespannt, um zu zeigen, was aus der einstigen G.O.E. geworden ist. Bereits 1934 endete die Ära der Eisenbahndirektion in Oldenburg (Oldb). Ihr letzter Präsident Hugo Arzt hatte, wie so viele, ein emotionelles Verhältnis zu "seiner" Oldenburgischen Eisenbahn und musste dennoch die RBD Oldenburg abwickeln. Ab 1. Januar 1935 wurden die Strecken im Oldenburger Land, im Friesland, im Ammerland, im Münsterland und in der Wesermarsch von der RBD Münster (Westf) aus verwaltet. An Bremen angrenzende Abschnitte kamen zur RBD Hannover.
Heute verkündet das Aktionsprogramm der Landesnahverkehrsgesellschaft "Niedersachsen ist am Zug". Deutsche Bahn AG und NordWestBahn GmbH agieren u. a. in diesem Sinne. |