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Der Autor, Helmut Neumann, bildet seit Jahrzehnten Dampflokführer aus. Im vorliegenden Buch berichtet er auf sehr persönliche, humorvolle Art, wie einst in Eisenach sein nicht immer ganz müheloser Weg zum Lokomotivführer begann.
Zwei recht unterschiedliche Menschen stießen damals aufeinander: der junge, noch unerfahrene Anwärter sah sich einem Lokomotivführer der Alten Schule gegenüber, der unbefangene Lehrling einem fachlichen Meister, der um sein Können wusste und dem gewisse autoritäre Züge alles andere als fremd waren.
Dass bei dieser Konstellation Konflikte nicht ausblieben, dass es zu bisweilen heftigen Reaktionen und deftigen Wortwechseln kam, dürfte niemanden wundern. Was den Leser heute amüsieren wird, war damals alles andere als amüsant und kennzeichnete eine Lehrzeit, die zwar dramatisch verlief, aber (vielleicht gerade deshalb) erfolgreich endete.
Helmut Neumann wäre kein erfahrener Ausbilder, würde er auf den Bezug zur Dampflok- und Eisenbahntechnik verzichten. Keine seiner Erinnerungen, keine seiner Geschichten bleibt ohne Bezug zu Aufbau und Funktionsweise der Dampflokomotive. Didaktisch überlegt und methodisch gekonnt haben Autor und Verleger dieses Wissen aus dem erzählerischen Kontext herausgezogen und mit großer Sorgfalt auf extra eingefügten, grauen Seiten zusammengefasst.
So wachsen Emotionen und Fakten, Spannung und Wissen zu einem in dieser Form wohl einmaligen Zeitdokument zusammen.
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