Der Eisenbahnknoten Glauchau mit seinem Bahnbetriebswerk gehört eher zu den kleineren Anlagen in Sachsen. Mit der Betriebseinstellung der Muldentalbahn Glauchau - Großbothen im Jahr 2002 hat er auch an Bedeutung eingebüßt.
Eröffnet wurde der Bahnhof Glauchau am 15. November 1858 mit Eröffnung der Teilstrecke Chemnitz - Zwickau der heutigen Sachsen-Franken-Magistrale. Durch ständig steigendes Verkehrsaufkommen begannen 1913 die Arbeiten zur grundlegenden Erweiterung der Bahnanlagen. Am 30. April 1926 konnte schließlich der neue Bahnhof mit dem heute unter Denkmalschutz stehenden Empfangsgebäude eröffnet werden.
Mit Eröffnung der ersten Teilstrecke der Muldentalbahn nach Penig im Jahr 1875 entstand hier der erste Lokschuppen mit Drehscheibe. Als man 1916 hier eine komplett neue Anlage mit Verwaltungsgebäude errichtete, wurde Glauchau zum Bahnbetriebswerk erhoben. Bekannt wurde der Ort unter Eisenbahnfreunden durch die letzten Einsätze der DR-Baureihe 58.30 und des planmäßigen Dampfbetriebes bis zum Mai 1988. Besonders beliebt waren dabei die legendären Sandzüge auf der Muldentalbahn, welche bis zuletzt mit der BR 50 bzw. 50.35 gefahren wurden. Aufgelöst wurde das Bw mit seiner Lokeinsatzstelle Rochlitz und dem Lokbahnhof Oelsnitz (Erzgeb) am 1. April 1994.
Schon immer lag den Glauchauer Eisenbahnern die Pflege und Unterhaltung von historischen Schienenfahrzeugen am Herzen. Deshalb nutzt die Dampflokinfrastruktur heute der Verein „Traditionslok 58 3047 e. V.“, welcher die derzeit einzige betriebsfähige Neubaudampflok der BR 35.10 für Sonderfahrten einsetzt. Aber auch Dampflokomotiven von DB Museum und Vertreter der Elektro- und Dieseltraktion sind in Glauchau hinterstellt. Dieser Band zeigt nun erstmals die interessante Geschichte der Eisenbahn in und um Glauchau in umfangreicher Form.
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