Die Bahnbetriebswerke der Dampflokzeit waren gekennzeichnet von reger Betriebsamkeit, die sich dem außenstehenden Betrachter durch das Qualmen der zum Einsatz bereitgestellten Lokomotiven offenbarte.
Als zum Fahrplanwechsel am 29. Mai 1976 der reguläre Plandiensteinsatz der kohlegefeuerten Dampflokomotiven innerhalb der Bundesbahndirektion Hannover endete, ging auch in Goslar unwiderruflich eine Epoche der Eisenbahngeschichte zu Ende. Vom Bahnbetriebswerk Goslar aus waren bis zuletzt noch Dampflokomotiven im Harzraum eingesetzt worden.
Obwohl die Dienststelle in ihrer langen und wechselvollen Geschichte nie zu den größten Bahnbetriebswerken der Dampflokzeit zählte, konnte sie doch mit vielen Besonderheiten und betrieblich interessanten Aufgaben aufwarten.
Neben der geschichtlichen Entwicklung der Eisenbahn in Goslar und im Nordharzraum, dokumentiert dieses Buch auch die technische und betriebliche Entwicklung des Bahnbetriebswerkes Goslar, wobei sich ein zentrales Kapitel besonders mit den Arbeiten im Umfeld der Lokomotivbehandlung und den technischen Anlagen im Jahre 1966 beschäftigt. Zusammen mit eindrucksvollen Bildern aus dem Alltag der Dienststelle und zahlreichen Bauzeichnungen der vorhandenen Anlagen und Gebäude jener Zeit, kann der Leser neue und vielleicht auch ungewohnte Einblicke in die Arbeitswelt der Dampflokzeit erhalten.
Das Bw Goslar steht hierbei stellvertretend für eine Vielzahl von deutschen Bahnbetriebswerken, deren unrühmlicher Niedergang nach dem Ende der Dampflokzeit letztlich mit der Auflösung der Dienststelle endete.
Gleichzeitig ist dieses Buch aber auch ein Zeitdokument, das einen Teil der ganz persönlichen Vergangenheit der Goslarer Eisenbahner für die Nachwelt erhalten und stellvertretend für alle im Umfeld der Dampflok tätig gewesenen Eisenbahner auch ihre oftmals schwere Arbeit und ihren Einsatz würdigen soll.
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