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Sie gehörte zu den großen und bedeutenden Lokomotivschmieden Deutschlands: Die Arn. Jung Lokomotivfabrik GmbH in Jungenthal bei Kirchen a.d.Sieg.
Über 100 Jahre, von 1885 bis 1987, wurden hier Lokomotiven gebaut. Darunter stolze, schwere Staatsbahnlokomotiven wie die preußische G 81, die elegante Reichsbahn-41, die Kriegslok" Baureihe 52 oder die berühmte 23 105, die letzte von der Bundesbahn beschaffte Dampflokomotive überhaupt. Aber auch zahllose Lokomotiven für Privat- und Werkbahnen entstanden bei Jung, Klein- und Rangierdieselloks für die DB, leistungsstarke Industrie-Elloks, Dampfspeicherlokomotiven, Zahnradloks, Grubenloks, Lokomotiven für die Heeresbahnen und - als Spezialität - tausende schmalspuriger Feldbahnlokomotiven.
Mit fast 14.000 Loks steht Jung in einer Reihe mit den anderen großen Namen des deutschen Lokomotivbaus wie Borsig, Henschel, Krauss-Maffei, Orenstein & Koppel oder Schwartzkopff. Weltruf erlangte Jung erstmals 1906 mit Lieferungen an die legendäre Hedjazbahn. Zu den bekanntesten Loks aus dem Siegtal zählen außerdem die Harzbahn-Mallets, die Spreewald-Lok oder die ungewöhnliche Bundesbahn-V29.
Die Geschichte des Lokomotivbaus in Jungenthal ist ein ständiges Auf und Ab von Blüte-, Krisen-, Kriegs- und Wiederaufbaujahren. Die beiden Autoren Stefan Lauscher und Gerhard Moll haben die faszinierende Geschichte mit großer Sorgfalt recherchiert und nachgezeichnet. Herausgekommen ist ein begeisterndes Buch, das mit hunderten bislang unbekannten Fotos großzügig illustriert ist.
In Vorbereitung ist bereits ein zweiter Band zum Lokomotivbau bei Jung. Darin werden dann Baureihen und Typenfamilien sowie bemerkenswerte Einzelstücke im Detail vorgestellt. Auch eine vollständige Lieferliste aller fast 14.000 Loks wird darin enthalten sein.
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