|
Eine neue Geschichte aus dem KLEINEN LAND: zu den landschaftlich schönsten und mit Kunstbauten beeindruckenden Bahnstrecken in Thüringen gehört unzweifelhaft Triptis – Lobenstein, bahnamtlich bis ins bayerische Marxgrün weiterführend. Damit bestand eine direkte Verbindung von Gera nach Hof, die gegenüber der alten Verbindung den Umweg über Werdau oder das Umsteigen in Plauen – mit zwei Kilometer Fußweg vom unteren zum oberen Bahnhof – vermied.
Doch durchgehende Züge Gera – Hof gab es nicht, die fuhren erst ab den 1920ern von Saalfeld via Leutenberg und Wurzbach. So blieben dem Reisenden rund einstündige Aufenthalte entweder in Unterlemnitz, dem Verknüpfungspunkt mit Saalfeld-Lobenstein-Marxgrün, oder in Lobenstein. Profitiert davon dürften die Bahnhofsgaststätten an beiden Orten haben. Die Unterlemnitzer, Treffpunkt der Bahnfreunde anläßlich diverser Sonderveranstaltungen oder beim Einfangen des Alltags, eröffnet 1908 sogleich mit Inbetriebnahme der Saalfelder Bahn.
Durchs Plothener Teichgebiet, weiter entlang der Saale – durch Wälder und Tunnel, über Brücken und Viadukte, vorbei an Burgen und Schlössern, ließ eine schnöde Bahnfahrt zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden. Für Erholungssuchende Entschleunigung pur – aber die wenigen Reisezüge nützen kaum der geringen Zahl an Menschen, die entlang der Bahn leben und täglich zur Schule, auf Arbeit müssen. So kam, was alternativlos erschien: am 23. Mai 1998 fuhren die letzten Reisezüge, bald darauf endete auch der Güterverkehr. Doch sie ist nicht vergessen – und kann heute auf dem wohl schönsten Teilstück per Draisine im wahrsten Wortsinne erfahren werden.
Zauber und Flair der Oberlandbahn leben in rund 350 zumeist großformatigen Fotografien nochmals auf ... |