Zu den letzten Schmalspurbahnen in Thüringen gehörte die meterspurige Strecke Gera-Pforten – Wuitz-Mumsdorf. Diese im November 1901 als Privatbahn von einem Tochterunternehmen der Fa. Vering & Waechter eröffnete Nebenbahn mit 31,2 km Länge verband die Industriestadt Gera mit Wuitz-Mumsdorf im Braunkohlengebiet um Meuselwitz. Im Jahr 1949 übernahm die Deutsche Reichsbahn die Betriebsführung der bis nach dem Krieg von der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn-AG (GMWE) betriebenen Bahn, deren Hauptaufgabe viele Jahrzehnte im Kohletransport nach Gera bestand.
Nach 68 Betriebsjahren beendete ein Unwetter am 3. Mai 1969 vorfristig den Personenverkehr, während der Güterverkehr im hinteren Streckenteil bis zum 28. Dezember 1969 weiterlief.
Aufgrund ihres interessanten Fahrzeugparks sowie betrieblicher Besonderheiten gehörte diese Schmalspurbahn zu den interessantesten in Deutschland. Dazu zählte die Verbindung zur Geraer Straßenbahn:
Nirgendwo in Mitteldeutschland waren Schmalspurbahn und innerstädtischer Güterverkehr so eng miteinander verknüpft wie hier. In Gera-Pforten bestand Anschluß an das städtische Straßenbahnnetz, auf dem Güterwagen der GMWE zeitweise bis zu 40 Fabriken und Ladestellen zugeführt wurden. Dieser von 1892 bis 1963 betriebene Güterverkehr der Geraer Straßenbahn wird in diesem Buch erstmals ausführlich mit Gleisplänen aller Anschlüsse sowie Porträts der Fahrzeuge vorgestellt.
Damit rundet der knapp 100-seitige Straßenbahnteil den 250 Seiten umfassenden GMWE-Teil ab. In diesen flossen zahlreiche neue Forschungsergebnisse, Korrekturen und vor allem ein Feuerwerk bisher unveröffentlichter Aufnahmen ein, was den Erwerb dieses Buches zu einem Muß macht! |