|
Als in den 1890er Jahren die ersten Überlegungen angestellt wurden, wie das nördliche Tecklenburger Land am besten einen Eisenbahnanschluss erhalten könnte, stand zunächst das Projekt einer normalspurigen Nebenbahn von Bramsche nach Hörstel mit Anschluss an den Dortmund-Ems-Kanal im Raum. Konkret geplant wurde dann aber eine 600 mm-spurige Kleinbahn vom Piesberg bei Osnabrück nach Hörstel, realisiert schließlich eine Meterspurbahn von Osnabrück-Eversburg über Mettingen und Recke nach Rheine. Diese von 1903 bis 1905 in Etappen eröffnete und 1935 auf Regelspur umgebaute Kleinbahn wechselte mehrfach ihren Firmennamen; eingeprägt hat sich bis heute die zwischen 1935 und 1979 geführte Bezeichnung "Tecklenburger Nordbahn".
Ab 1960 verlagerte die Nordbahn, dem damaligen Trend folgend, den Personenverkehr schrittweise auf Straßenbusse. Seit den 1990er Jahren gibt es aber Bestrebungen, zwischen Recke und dem Oberzentrum Osnabrück wieder Personennahverkehr auf der Schiene anzubieten. Vielleicht ist das die große Chance, wenigstens den östlichen Teil der Nordbahn dauerhaft im Bestand zu sichern, denn seit 2013 ruht der planmäßige Güterverkehr auf der gesamten Stammstrecke zwischen Osnabrück-Eversburg und Rheine-Stadtberg.
Das Bahnunternehmen stand überregional selten im Rampenlicht, erbrachte mit seinem äußerst interessanten Fahrzeugpark aber enorme Transportleistungen. Zwischen 1903 und 2012 rollten rund 12 Mio. Tonnen Güter über die Kleinbahnstrecke und etwa 20 Mio. Fahrgäste nutzten die bis 1967 verkehrenden Reisezüge. Die Geschichte der Nordbahn mit ihren vielen Besonderheiten, Höhen und Tiefen ist Gegentand dieses umfangreich bebilderten Buches |