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Züge mit klingenden Namen stellten ab Mitte der 50er-Jahre über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten hinweg die Verbindungen von Deutschland nach Jugoslawien, Griechenland und in die Türkei her: Dalmacija-Express, Jugoslavija-Express, Hellas-Express, Akropolis,Tauern-Express, Beograd-Express, Tauern-Orient oder Istanbul-Express. Diese Züge wurden überwiegend von Gastarbeitern zur Reise in die Heimatländer und zurück genutzt. Der Hellas-Express hatte dabei eine Distanz von über 3.000 Kilometern zurück zulegen und war über einen Zeitraum von zwei Nächten unterwegs.
Das Wagenmaterial der Züge wurde von den betroffenen Bahnverwaltungen gestellt, was teilweise zu äußerst bunten Zuggarnituren führte. Während die Züge in den ersten Jahrzehnten sehr gut ausgelastet waren, machte sich eine geringer werdende Nachfrage durch den zunehmenden Individualverkehr mehr und mehr bemerkbar. Die Jugoslawienkrise zu Beginn der 90er-Jahre besiegelte den endgültigen Niedergang der Balkanzüge. Nach sukzessiver Verkürzung der Laufwege wurden die Zugverbindungen letztlich ganz eingestellt.
Heute gibt es von Deutschland aus für Reisende keine durchgehenden Eisenbahnverbindungen mehr in die Türkei und nach Griechenland, wenngleich es von Seiten privater Eisenbahn-Verkehrsunternehmen durchaus Überlegungen gibt, solche Relationen wieder aufleben zu lassen. |