Im Süden von Leipzig wachsen im 20. Jahrhundert bedeutende Felder des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaus: Borna, Böhlen/Zwenkau, Espenhain – für Brikettfabriken, die Landesenergieversorgung und die Karbochemie. Über die Zeiten hinweg rollen die Züge von den Tagebauen zu den Werken, die Bahnen sind die Lebensadern der Produktion.
Schon zur Aufschlusszeit Ende der 1930er Jahre rollt alle drei Minuten ein Zug durchs Gleisdreieck Espenhain – mehr als im nahen Leipziger Hauptbahnhof! Der Zugbetrieb im Braunkohlenbergbau der DDR erbringt in den 1980ern die dreifache Transportleistung der gesamten Deutschen Reichsbahn!
Das ständig im Wandel begriffene Schienennetz wird in diesem Band dokumentiert: Gruben-, Kohleverbindungs- und Anschlussbahnen – ein im Südraum Leipzig abgeschlossenes Kapitel hervorragender Industrie- und Technikgeschichte: Der letzte schmalspurige Kohlezug verlässt den Tagebau Zwenkau im Herbst 1999, kurz darauf endet auch der Normalspur-Kohlebahnbetrieb im Revier.
Schwerpunkte sind die Großtagebaue Böhlen/Zwenkau und Espenhain. Bemerkenswert sind zum Beispiel der Schrägaufzug von „Viktoria“ Lobstädt, die 150-Tonnen-Lokomotiven von AEG in Espenhain oder die speziellen Technologien im „Winterkampf“.
Der nach dem „Zeitz-Weißenfelser Revier“ zweite Band besticht wiederum auch durch einzigartige Luftbilder sowie zahlreiche Pläne, die den Betrachter die Standorte einordnen und die Bahnlinien nachverfolgen lassen. Der Leser erhält gleichfalls einen allgemeinen Überblick zur Entwicklung der Fördertechnik und des Zugbetriebs, insbesondere auch der Bahnsicherungstechnik, von den 1930er Jahren bis in die DDR-Zeit.
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