In Stadt- und Straßenbahnsystemen teilen sich die Bahnen den Verkehrsraum ganz oder teilweise mit dem Individualverkehr. Als Folge von Unregelmäßigkeiten oder Verkehrsunfällen ist auch ohne Beteiligung der Stadt- und Straßenbahnen deren Betrieb häufig gestört. Bei den spurgeführten Verkehrsmitteln führen alle Störungen aufgrund der fehlenden Umfahrungsmöglichkeiten und der dichten Taktfolge schnell zu einer Veränderung der planmäßigen Fahrlage.
Als Ad-hoc-Maßnahme wird fast immer dispositiv in den Betrieb eingegriffen. Durch diese Eingriffe kann es nicht nur zu einer Aufstauung der Fahrzeuge, sondern auch zu einer Durchmischung der Kurse oder Fahrten auf anderen Linien kommen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Optimierungsproblem, das nach Beseitigung von Störfällen bei der Rückführung des gestörten in den planmäßigen Betrieb entsteht. Die Abwicklung der Rückführung gehört zu den Aufgaben des Disponenten in der Betriebsleitzentrale.
Die Auswahl von Dispositionsmaßnahmen wird derzeit aufgrund der jeweiligen Berufserfahrung getroffen. Das in der Arbeit entwickelte Programmsystem wurde so konzipiert, dass es den Disponenten bei der Rückführung unterstützt und unter verschiedenen Vorgaben optimierte Strategien aufzeigt.
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